Hilfe nach Schwangerschaftsabbruch
Sie haben die Schwangerschaft abbrechen müssen, weil Sie das Kind nicht bekommen wollten/konnten/durften oder weil das Kind nicht gesund war…? Sie leiden nun sehr stark darunter, psychisch oder sogar körperlich? Die Beziehung zu Ihrem Partner droht seitdem zur zerbrechen? Oder der Kindsvater hat Sie sehr schlecht behandelt? Sie fühlen sich völlig verzweifelt und fühlen sich von vielen Gefühlen überwältigt? Ich biete Ihnen eine erfahrene, kompetente, empathische und einfühlsame Therapie bzw. psychologische Hilfe nach Schwangerschaftsabbruch an, um den Abbruchstag, oder Gefühle wie u.a. Trauer, Wut und Schuldgefühle zu verarbeiten. Ziel der Verarbeitung könnte zum Beispiel sein: das Gefühl des Friedens mit sich selbst, mit dem abgetriebenen Kind, mit dem Kindsvater und mit dem Schicksal zu erlangen und wieder nach Vorne schauen zu können.
Ich bin Trauer- und Traumatherapeutin und begleite seit 2010 Frauen nach Schwangerschaftsabbruch. Ich arbeite neben klientenzentrierte Gesprächen auch mit bewährten Traumatherapien wie EMDR, Brainspotting in Kombination mit inneren Bildern. Diese sind sehr hilfreich und oft notwendig sind, um überwältigenden Gefühlen dieser Stärke zu verarbeiten. Ich habe inzwischen einen eigenen Ablauf für die Verarbeitung entwickelt, der meinen Patientinnen sehr anspricht. Der Ablauf passen wir dann gemeinsam an Ihren eigenen Bedürfnissen/Geschichte an.
Vor jedem Beginn einer Therapie ist ein Vorgespräch nötig, damit ich Ihre Stabilität einschätzen kann, und herausfinden kann, ob ich Ihnen helfen kann und Sie spüren können, ob Sie sich mir öffnen könnten. Ich ziehe es vor, wenn ich Sie in Berlin behandeln kann aber bei einer ausreichender Stabilität von Ihrer Seite, können wir auch Online arbeiten.
Hier folgen zuerst einige Infos über Gründe für Schwangerschaftsabbrüche. Wenn Sie weiter nach unten scrollen, können Sie einige mögliche psychische Auswirkungen eines Schwangerschaftsabbruches erfahren. Möchten Sie wissen, wie eine Therapie nach Schwangerschaftsabbruch bei mir abläuft, schauen Sie bitte im Text unten nach den Absätzen ab den Titel: „Die Hölle vor und während der Entscheidungsfindung„. in das Inhaltsverzeichnis oben finden Sie es ganz leichter.
Es gibt zwei Arten von Schwangerschaftsabbrüchen: einen sozialen und einen medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbruch. Diese können unterschiedliche Auswirkungen auf der Psyche haben.
Sozialer Schwangerschaftsabbrucht
In diesem Fall geht es nicht um die Gesundheit des Babys, sondern um die Entscheidung, ob die Eltern das Kind bekommen möchten oder ob Sie eine Abtreibung vornehmen. Die Entscheidung muss innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen getroffen und darf nur nach einer Beratung vorgenommen werden. Dies bedeutet für die Paare einen enormen Zeitdruck mit viel emotionalem Auf und Ab.
Wenn eine Frau das Baby eigentlich behalten möchte, aber unter Druck gesetzt wird (vom Freund, von der Familie, durch ihre berufliche Situation, durch Überforderung im Leben), können nach der Abtreibung psychische Probleme auftreten. Oft stellt sich direkt nach dem Abbruch zuerst eine Erleichterung ein. Doch diese kann später in tiefe Reue und Traurigkeit umschlagen. Schuldgefühle machen sich breit. Ein Gedanken-Karussell dreht sich im Kopf. „Hätte ich es doch schaffen können?“, fragen sich einige Frauen im Nachhinein. Eine Frage, auf die es keine Antwort gibt. Gerade deswegen hört diese Frage im Kopf nie auf und schmerzt immer wieder. Hier ist es wirklich angebracht, sich professionelle oder psychologische Hilfe nach einem Schwangerschaftsabbruch zu holen. Gern bin ich für Sie da. Die Verarbeitung eines Abbruchs ist besonders wichtig, wenn Sie wissen, dass Sie zu später Kinder bekommen möchten.
Medizinisch indizierte Schwangerschaftsabbruch

Sie waren bei der pränatalen Diagnostik und erhielten die schlimme Nachricht: Ihr Baby ist nicht gesund. Trisomie 17,18 oder 21, schwerer Herzfehler oder andere gesundheitliche Probleme. Der Arzt empfiehlt Ihnen, über einen Schwangerschaftsabbruch nachzudenken und sich beraten zu lassen. Diese Nachricht kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel und trifft Sie schmerzhaft ins Herz. Die Vorfreude wird plötzlich von Entsetzen und Trauer abgelöst!
So viele Fragen stürzen auf Sie ein, die Ihnen oft kein Arzt beantworten kann. Sie haben vielleicht keine gesicherte Antwort darauf bekommen, ob Ihr Kind nach vielen Eingriffen nach der Geburt überleben wird. Sie wissen nicht genau, welche Belastung auf Ihre Familie zukommt, und ob sie diese durchhalten wird.
Für Sie fühlt es sich so an, als wären Sie auf dem Weg zur Entscheidung mit Ihrem Partner durch die Hölle gegangen. Niemand kann Ihnen die Frage beantworten, ob die Entscheidung, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen, richtig oder falsch war.
Solche Geschichten, die ich bereits öfters in meiner Praxis gehört habe, sind für die Eltern höchst dramatisch. Sie bereiten einen enormen Stress, der sowohl vor als auch nach dem Schwangerschaftsabbruch Auswirkungen zeigt. Obwohl das Kind nicht gesund war, manchmal sogar nicht lebensfähig, fühlen sich die Eltern oft schuldig.
Der Schwangerschaftsabbruch im Speziellen Fall: Trisomie 21
Wenn das Kind Trisomie 21 hat, ist es lebensfähig. Es ist im Vorfeld absolut unmöglich abzuschätzen, welchen Grad die Behinderung nach der Geburt haben wird und wie viel Kraft es dadurch von den Eltern abverlangen wird. Viele Eltern entscheiden sich für einen Abbruch aus Angst, die Belastung nicht aushalten zu können. Neutrale Beratungsstellen wie donum vitae oder pro familia stehen bei dieser schwierigen Entscheidung beratend zur Seite. Sie brauchen für Ihre Entscheidung alle Informationen über Betreuung und Hilfen, die Sie vorher vermutlich gar nicht kennen.
Sollten Sie ich für einen Abbruch entscheiden, empfehle ich Ihnen, psychologische Hilfe nach dem Schwangerschaftsabbruch in Anspruch zu nehmen. Gern können Sie mich dazu kontaktieren zwecks Vorgespräch oder Terminvereinbarung. Ich erlebe oft, dass die Verarbeitung solche Abbrüche mehr Zeit braucht, als nach den anderen Fällen. Das liegt daran, dass die Schwangerschaft meistens schon 12 Wochen gedauert hat, die Eltern sich auf das Kind gefreut hatten, und dass das Kind eigentlich hätten leben können.
Der späte Schwangerschaftsabbruch nach der 22./23. Schwangerschaftswoche
Immer öfter seit 2021 höre ich von meinen Klientinnen, dass ihr Baby so viele Missbildungen/ schlimme Befunde hatte, so dass es nicht lebensfähig ist oder ein Leben nach Geburt nur noch im Krankenhaus, oder wenn überhaupt zu Hause nur noch kurz möglich ist. Manche Eltern entscheiden sich, das Kind so lange wie nur möglich in seinem kurzen Leben zu begleiten. Andere entscheiden sich für einen späten Abbruch. Hier gibt es auch kein Richtiges oder Falsches. Jede Familie hat das Recht seine individuelle Entscheidung zu treffen. Und es ist eine unglaublich schwere Entscheidung, egal wie sie ausgeht.
Wenn die Eltern sich für eine späten Abbruch entscheiden, erlebt die Frau den Eingriff als äußerst traumatisch, manchmal sogar allein mit den Ärzten, ohne Partner, der dabei ihre Hand hält. Da reichen Gespräche allein sehr selten aus, um das zu verarbeiten. Da braucht es unbedingt die Stärke einer Traumatherapie in einem Raum voller Sicherheit, Empathie, Ruhe und Wertschätzung. Ihr limbische System und Ihr Stammhirn wird uns dabei helfen, das zu verarbeiten, nicht ihr Verstand. Ich begleite Sie empathisch, kompetent und sicherheitsgebend, wenn Sie das wünschen, um diesen für Sie vermutlich traurigsten Tag Ihres Lebens zu verarbeiten. Ich nutze dabei außer die Gespräche vor allem Brainspotting. Brainspotting erlaubt uns, das Erlebte in Begleitung von vielen Ressourcen zu verarbeiten, so dass es für Sie gut auszuhalten ist. Manchmal kommt die Arbeit mit inneren Bildern dazu, manchmal nicht, je nach Bedarf. Ihr inneres entscheidet, was es für die Verarbeitung braucht.
Es ist eine intensive Arbeit, die voraussetzt, dass Sie dazu bereit sind (manchmal braucht es Zeit, bis Sie das können), die Gefühle/Erinnerungen wenigstens kurz zuzulassen. Wenn Sie dazu bereit sind, bin ich es auch. Rufen Sie mich dann bitte gern an.
Die Hölle vor und während der Entscheidungsfindung
Die Wucht der möglichen psychischen Folgen einer Abtreibung saugt einige Frauen in einem Wirbel hinein, in dem sie glauben, ihre Gefühle nicht mehr zu kontrollieren zu können. Es ist wie ein schlimmes Trauma, ein Albtraum. Dies können insbesondere Frauen spüren, die das Kind eigentlich gern behalten hätten: Jene Frauen, die nicht die nötige Unterstützung aus der Umwelt bekommen konnten, ja manchmal sogar beträchtlich von ihrer Umwelt unter Druck gesetzt worden sind. Meine Klientinnen berichteten zum Beispiel von Situationen wie:

- “Wenn Du nicht abtreibst, verlasse ich Dich oder die Familie”,
- “Wenn Du nicht abtreibst, unterstützen wir dich nicht”, oder
- “Wenn ich nicht abtreibe, verliere ich meine Arbeit, meinen Partner und kann allein mein Kind nicht ernähren” (keine Unterstützung im Hintergrund von der Familie oder vom Kindsvater)
Der Zeitdruck sorgt für zusätzlichen Stress bei der Entscheidungsfindung. Der überwältigende Stress schaltet das Gehirn ab – dies ist physiologisch bestimmt. Es fällt Mutter wie Vater schwer, normal nachzudenken. Die Entscheidungsfindung wird für viele zu einer Qual. Manche erleben, wie der Vater sie sehr schlecht behandelt, sie mit dem Thema völlig allein lässt oder sie sehr unter Druck setzt. Viele Frauen lassen sich unter dem enormen psychischen Druck “überzeugen”, gehen weinend zur Abtreibung, schalten dabei ihre Gefühle komplett ab und lassen das über sich ergehen. Nach einer kurzen Erleichterung – vor allem weil die Stressphase beendet ist – erleben sie bald danach schreckliche Gefühle. Eigentlich wollen Sie nicht das Kind abtreiben, sondern die Situation, den Druck, die Angst. Aber leider ging das nicht, ohne das Kind zu opfern.
Trauer nach der Abtreibung
Egal aus welchem Grund Sie die Schwangerschaft abbrechen mussten: Es ist kontraproduktiv und selbst-bestrafend, sich die Trauer nach Abtreibung zu versagen. Einige denken: „Ich wollte es doch so, also darf ich nicht darüber traurig sein.“ Genau das macht die Verarbeitung der Abtreibung so schwierig. Es ist wie eine Selbstbestrafung, wenn Sie sich solche Gefühle nicht erlauben. Und das bringt den Bewältigungsprozess nicht weiter, sondern stoppt ihn. Die Trauer nach dem Schwangerschaftsabbruch kann sehr stark sein und Sie haben einen Recht auf Ihre Trauer, denn Ihr Herz hätte bestimmt das Kind bekommen wollen. Lassen Sie Ihre Trauer zu! Ich gebe Ihnen auch gern dafür einen geschützten Raum, wenn Sie es wollen.
Verhalten nach Schwangerschaftsabbruch: Gefühle zulassen
Nehmen Sie sich die Zeit, all die Gefühle zuzulassen, die nach dem Abbruch zu spüren sind: Schuldgefühle, Trauer um Ihr Kind, Verzweiflung, Wut, Bedauern, Ausweglosigkeit usw.. Gefühle zu unterdrücken, schafft zwar vorerst Erleichterung, sie können aber jederzeit durch einen unbewussten Auslöser auf überwältigende Art wieder an die Oberfläche gelangen und Sie sehr belasten. Gerade in einer späteren, gewollten Schwangerschaft kann das ein Problem werden.

Sollten die Gefühle so intensiv sein, dass Sie Angst haben, ihnen allein zu begegnen, dann empfehle ich Ihnen bald nach dem Schwangerschaftsabbruch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist es sehr wichtig, nicht allein mit der Trauer nach einer Abtreibung zu bleiben, sondern sich jemanden zu suchen, bei dem Sie sich vertrauensvoll öffnen können. Jemand, der nicht Ihre Entscheidung in Frage stellt, sondern Ihnen hilft, die Schmerzen und Gefühle zu verarbeiten und Ihnen mitfühlend zur Seite steht.
Ich bin für Sie da und wir verarbeiten den Abbruch zusammen mit Traumatherapien wie EMDR oder Brainspotting und mit inneren Bildern. Die Trauer und die Schuldgefühle nach einer Abtreibung kann man nur sehr selten allein durch Gespräche bewältigen. Methoden wie EMDR oder Brainspotting, die direkt das limbische System – das Zentrum der Gefühle – ansprechen, sind hier eine gute Unterstützung. Die Verarbeitung mithilfe dieser Methoden ermöglicht, die Reduzierung der Intensität der Trauer, der Wut und der Schuldgefühle nach einer Abbruch.
Damit Sie besser einschätzen können, wann Sie psychologische Hilfe nach Schwangerschaftsabbruch brauchen, ist es wichtig die Symptome zu erkennen. Manchmal spricht man von einem Post Abortion Syndrom (PAS), das ähnliche Symptome aufweist wie die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).
Post Abortion Syndrom: Psychische Folgen nach Abtreibung
Mögliche psychische Folgen einer Abtreibung; Ob Sie psychologische Hilfe brauchen, können Sie an folgenden Symptomen eines Post Abortion Syndrom erkennen:

- Sie können schwangere Frauen oder Babys nicht ansehen oder hören, ohne z.B. traurig oder wütend zu sein.
- Sie machen sich große Selbstvorwürfe und empfinden Schuldgefühle.
- Sie haben Angstzustände oder Panikattacken.
- Sie haben den Eindruck, dass Ihr Leben keinen Sinn mehr hat. Selbstmordgedanken plagen Sie.
- Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Gedankenkarussell,
- Sie vermeiden Situationen und Begegnungen, die Sie an die Abtreibung erinnern könnten.
- Sie beobachten an sich ein aggressives Verhalten, Wut auf den Partner/die Familie mit Verlust der sexuellen Lust (Libidoverlust).
- Sie haben Schmerzen im Unterleib, obwohl der Gynäkologe keinen organischen Befund hat.
- Sie haben das Gefühl, dass Sie nicht mehr schwanger werden können/dürfen.
- Sie haben andere körperliche Beschwerden ohne organischen Befund.
Wenn Sie sich in einigen dieser Punkte erkennen und mit der Abtreibung gar nicht klar kommen, dann empfehle ich Ihnen, sich psychologische Unterstützung zu holen, entweder bei mir oder wo anders, um die Abtreibung zu verarbeiten. Meistens ist eine Therapie von einem Post Abortion Syndrom mit Methoden aus dem Traumatherapie-Bereich nötig, da viele starke Gefühle verarbeitet werden müssen und einfache Gespräche dafür unwirksam bleiben können. Ich bin gern für Sie und Ihre Gefühle da. Wir gehen behutsam alles durch und betrauern und verarbeiten es gemeinsam mit der Traumatherapie. Ich stelle Ihnen einen geschützten, wertschätzenden und mitfühlenden Raum zur Verfügung.
Abtreibung verarbeiten: Sicherheitsraum für Ihre Gefühle
Viele von uns haben nicht gelernt zu trauern. Wie auch? Keiner sagt uns, wie wir das machen sollen. Und weinen ist in unserer heutigen Gesellschaft immer noch ein Tabu. Um einen Schwangerschaftsabbruch zu verarbeiten, reicht der Verstand nicht aus. Denn es gibt für den Tod keine Lösung. Das einzige was hilft, ist zu fühlen, alles zu fühlen. Das kann manchmal überwältigend sein. Manchmal machen diese Gefühle uns sogar Angst: Angst davor, nicht mehr herauszukommen, wenn wir diese einmal zulassen.
Oft können wir besser Gefühle zulassen, wenn wir jemanden vor uns haben, der keine Angst vor unseren Gefühlen und deren Ausdruck hat und der all unsere Gefühle respektiert. Ich bin gern für Sie da, wenn Sie psychische Probleme nach einem Abbruch haben.
Therapie nach Abtreibung : mit Methoden wie EMDR oder Brainspotting die Gefühle verarbeiten

Bei EMDR oder Brainspotting bringen wir Ihr limbisches System und Ihr Stammhirn in einem Zustand, in dem sie ihre natürliche Fähigkeit nutzen, überwältigende Gefühle zu verarbeiten. Sie merken meistens bereits während der Sitzung, dass die Intensität der Gefühle sich verändert, wenn Sie sich auf eine bestimmte schmerzliche Situation konzentrieren. Wenn Sie mehr über die Methoden wissen wollen, die ich anwende, können Sie weitere Informationen unter dem Menüpunkt „EMDR“ und ”Brainspotting“ erhalten. EMDR ist übrigens eine wissenschaftlich anerkannte Methode. Sie wurde in 2006 vom psychotherapeutischen Beirat als solche anerkannt. Mit dieser Methode konnte man in den USA erfolgreich traumatisierten Kriegsveteranen helfen, was die Kraft der Methode zeigt. Brainspotting ist eine Weiterentwicklung von EMDR und ist auch sehr wirksam, hilfreich und ressourcenvoll, insbesondere, wenn die Gefühle so stark sind, dass Sie sie für die Verarbeitung kaum zulassen können.
Rituale nach Abtreibung: Vergebung vom abgetriebenen Kind und von sich selber
Vergebung vom Kind mit Hilfe von Ritualen nach Abtreibung zu fühlen, ist etwas sehr Heilsames. Ich habe mit der Zeit verschiedenen Abschiedsrituale erarbeitet, die zu diesem Ziel verhelfen sollen. Sie beinhalten i.d.R. 5 Phasen, die die Klientinnen meistens gut ansprechen. Wir entscheiden zusammen, welche Teile von meinem Ritual nach Abtreibung für Ihren persönlichen Verarbeitungsprozess hilfreich sein können.
Abschiedsrituale nach Abtreibung: ein Ablauf für Sie, ganz individuell
Das Abschiedsritual wird die ganze Zeit mit der EMDR- oder Brainspotting-Methode in Verbindung mit inneren Bildern begleitet. Ziele der Verarbeitung des Schwangerschaftsabbruches könnten sein:

- Die Situationen, die mit dem Schwangerschaftsabbruch verbunden sind (beim Frauenarzt, im Krankenhaus, mit Partner/Familie), so zu verarbeiten, dass Sie sie nicht mehr zu unterdrücken brauchen. D. h., wenn Sie wieder daran denken, ist es natürlich weiter traurig, aber Sie spüren genügend Abstand, um stabil zu bleiben.
- Sie haben eine andere innere Verbindung zu Ihrem abgetriebenen Kind aufgebaut: Sie haben keine Schuldgefühle mehr und fühlen in Ihrem Herzen seine Vergebung. Sie wissen, wie Sie mit den zukünftigen Jahrestagen gut umgehen können.
- Sie schließen Frieden mit sich selber, mit dem Kind, mit der Situation, mit dem Kindsvater und mit denen, die das Kind nicht wollten. Sie ziehen daraus neue Erkenntnisse für Ihr Leben. Manche Werte ändern sich nach solch einem Ereignis.
- Sie sind mit Ihrer Gebärmutter wieder versöhnt (falls es vorher nicht so war).
- Mit Ihrem Kind im Herzen spüren Sie mehr Kraft, wieder nach vorn zu schauen. Es hat einen wertvollen Platz in Ihrem Herzen und in Ihrer Familie (in Ihrer Vorstellung) bekommen und es behält den Platz, auch wenn später Geschwisterkinder dazu kommen. Das Kind wird nie vergessen, sondern gehört zur Familie. Sie können sich zu einem späteren Zeitpunkt entspannt und mit Zuversicht auf die Erfüllung eines Kinderwunsches einlassen, wenn Partner und Zeitpunkt für Sie stimmen.
Eine individuelle Zielsetzung zur Trauerbewältigung erarbeiten wir gemeinsam. Hauptsache die Symptome eines Post Abortion Syndroms werden abgebaut.
Hilfe nach Schwangerschaftsabbruch: Was erwartet Sie?
Ich möchte hier nochmal betonen: bei der Therapie geht es gar nicht darum zu erfahren, ob Ihre Entscheidung richtig war oder nicht, sondern nur darum, Ihnen zu helfen mit der jetzigen Situation klar zu kommen und die Gefühle zu verarbeiten.

Am besten vereinbaren wir ein Vorgespräch damit wir spüren können, ob wir zusammen arbeiten können und damit ich feststellen kann, ob die Voraussetzungen, die sie mitbringen für den Erfolg einer Therapie sprechen. Das Vorgespräch dient nicht dazu, dass Sie mir Ihre ganze Geschichte im Details erzählen, sondern dass ich die Hintergründe der Abtreibung erfahre: sozialer Abbruch, medizinisch indizierter Abbruch, Baby mit Down-Syndrom oder schwerer Missbildung o.ä.. Ich prüfe mit Ihnen, ob die Bedingungen erfüllt sind, damit meine Methode Ihnen auch helfen können und ob Sie die Bereitschaft mitbringen, sich mit Ihren Gefühlen auseinanderzusetzen.
Die erste Sitzung dient zur Anamnese der erlebten Geschichte, zur Erhebung der Situationen mit psychischer Belastungen, zur Überprüfung Ihrer Stabilität und zur Besprechung und Abstimmung der möglichen Phasen der Verarbeitung und Erklärung der Methode EMDR und Brainspotting. Erst ab der zweite Sitzung fangen wir mit der Therapie an, vorausgesetzt Sie sind stabil genug. Deswegen empfehle ich, zwischen der ersten und zweiten Sitzung nicht mehr als eine Woche vergehen zu lassen. Die Frequenz der Termine danach können Sie selbst bestimmen. Ich empfehle einen Termin jede 2. oder 3. Woche, damit Ihr limbische System zwischen den Sitzungen die Inhalte der Therapie „abrunden“ kann. Ein Termin pro Monat ist auch kein Problem. Längere Wartezeiten zwischen den Terminen würde ich nicht empfehlen.
Voraussetzungen für das Gelingen einer Therapie
Für das Gelingen der Therapie bei mir nach einer Abtreibung oder Schwangerschaftsabbruch sind folgende Bedingungen ganz wichtig:
- Sie bringen die Bereitschaft/Kraft, sich mit Ihren Gefühlen auseinanderzusetzen,
- Sie bringen die Bereitschaft/ die Kraft und die nötige psychische Stabilität, sich mit dem ungeborenen Kind zu beschäftigen,
- Sie hatten vor dem Abbruch keine schwere Depression oder schweres unverarbeitetes Trauma,
- Sie haben vorher nicht unter krankhaft mangelndem Selbstwertgefühl gelitten (ein starker innere Kritiker),
- Falls Sie gerade in Therapie sind: dass Ihr Therapeut mit mir vorher spricht, um Ihre Stabilität besser einzuschätzen,
- Es geht nicht gleichzeitig darum, sich vom Kinderwunsch zu verabschieden (sonst brauchen wir viel mehr Zeit als unten beschrieben).

Seit 2008 nutze ich EMDR, Brainspotting und Innere Bilder in Kombination mit Klientenzentrierten Gesprächen als Weg zur Verarbeitung einer Abtreibung. Meine Erfahrungen zeigten, dass die Klientinnen durchschnittlich nach 4-7 Sitzungen à 2 Stunden für die schlimmsten Erlebnisse/Gefühle Erleichterung erfahren konnten. Bei medizinisch bedingten Abbrüchen dauert es meistens länger, je nachdem welche Diagnose für das Kind vorlag. Diese Einschätzungen setzen voraus, dass Sie stabil sind und keine Stabilisierung bei mir stattfinden muss.
Für Nicht-Berliner biete ich auch die Möglichkeit in Berlin in meiner Praxis an einem Tag max. 5 Stunden zu buchen (3 Stunden am Vormittag, 2 Stunden am Nachmittag), wenn Sie es vorziehen mit mir unter 4 Augen zu arbeiten. Die Behandlung ist sehr intensiv: Deswegen sollten Sie keine weitere Aktivitäten in Berlin einplanen, sondern viel Zeit für Ruhe oder Spaziergänge.
Kinderwunsch nach Abtreibung
Ich kann Sie nur ermutigen: Bevor Sie sich nach einer vergangenen Abtreibung in die Kinderwunschzeit begeben oder eine Kinderwunschbehandlung starten, sollten Sie für sich ehrlich prüfen, ob Sie noch Schuldgefühle oder Reue haben. Oder prüfen Sie, ob Sie unangenehme körperliche Empfindungen haben, wenn Sie daran denken. Wenn eine der Prüfung mit „Ja“ ausgeht, dann ist eine Verarbeitung der Abtreibung zu empfehlen, egal wie lange sie zurückliegt.
Viele Frauen, die einen zurückliegenden Abbruch nicht ausreichend verarbeitet haben, empfinden bei einer späteren Schwangerschaft größeren Stress oder haben viel mehr Angst vor einer Fehlgeburt.
Ich prüfe bei meinen Klientinnen – wenn Sie in meiner Praxis sind – zumeist mit dem Myostatiktest, ob Stress sich körperlich zeigt, wenn sie den Satz aussprechen: “ich verdiene es schwanger zu werden und ein gesundes Kind zu gebären”. Wenn ja, dann schauen wir gemeinsam, was noch Aufmerksamkeit verdient und arbeiten damit. Auf diese Weise können Sie für den nächsten Versuch schwanger zu werden, viel Stress abbauen und die Kinderwunschzeit entspannter angehen.
Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass Sie wieder mehr Kraft, Zuversicht und emotionale Stabilität nach Verlust und Trauer finden. Ich bin als zertifizierte BKiD Kinderwunschberaterin, Trauerbegleiterin und Traumatherapeutin gern für Sie da.